Neben gutem Essen mag ich auch gute Getränke

Bei Weinen freue ich mich stets auf neue mir (noch) unbekannte Marken; aber ich möchte auch meine "Klassiker" nicht missen.

In Italien gehört seit Jahren der Chianti von Riecine zu meinen Favoriten.

Bei einem Besuch im Kölner Weinkeller wurde er mir empfohlen. Seit 2004 habe ich jeden Jahrgang probiert und ich halte ihn nach wie vor für meinen liebsten Chianti Classico.

Der Sassicaia 1994 (Bild unten) war nicht besondes gut geraten; aber ich habe ihn bei Ebay damals (2007) recht günstig erworben; er war aber auch deutlich über den Höhepunkt hinaus.

Frankreich darf natürlich in meiner Liste nicht fehlen.

Ich bin glücklich, dass ich im Jahr 2003 bei der Weihnachtsverkostung/Festagsweine im Mövenpick in Düsseldorf alle Premier Grand Crus aus dem Bordeaux verkosten konnte. Nun, das Jahr 2001 war zwar kein großes Jahr, doch es war ein Erlebnis (solche Angebote habe ich seither auch nicht mehr gefunden).

  • Ausone
  • Cheval Blanc
  • Haut-Brion
  • Lafite
  • Mouton
  • Margaux
  • Latour
  • Chateau d`Yquem

Bis 2005 (Weinjahrgang bis 2002) waren die Preise für viele Spitzenweine längst nicht so hoch wie heute; gerade die Jahrgänge 1993 bis 1998 waren geradezu günstig. Es waren schon Euro-Zeiten im Geschäft - aber die Nachfrage noch nicht so hoch (ältere Jahrgänge waren noch zu haben; Karstadt hatte noch Spitzenweine im Angebot zu kleinen Preisen) - der Jahrgang 1997 war im Kölner Weinkeller fast durchgängig unter 100 € (Stand 2006) zu haben. Nur Chateau Petrus sollte schon damals selbst in "schlechteren" Jahren ca. 600 € kosten.

Mein Lieblingsgewächs war damals "Baron Pichon"; den 1987er habe ich zum Beispiel bei Ebay für um die 20 € (2005) ersteigern können (das waren Zeiten - 2010er kostet zur Zeit 190,00 €) und er war noch wunderbar.

In Österreich hat es mir die Region "Burgenland" am Neusiedlersee äußerst angetan; an der Spitze Gernot Heirich. Seit einem Besuch in Wien sind mir seine Weine ans Herz gewachsen (aber mir gefällt auch die ganze Pannobile-Vereinigung - http://www.pannobile.at).

Hier finde ich perfekte Erzeugnisse aus der Rebsorte "Blaufränkisch".

Aber natürlich ist auch Deutschland ein Weinland. Viele Regionen bringen außergewöhnliche Produkte hervor. Aber ich habe trotzdem einige Vorlieben:

  • Ahr - Kreuzberg, Dernau: Devonschiefer, Sptäburgunder und Ca Sa Nova, Cabernet Sauvignon schätze ich besonders.
  • Baden - Huber, Malterdingen: Spätburgunder und Chardonnay
  • Pfalz - Schneider, Ellerstadt: diverse Rote und Weiße

Zu einem herrlichen Rinderfilet habe ich einen spanischen Wein getrunken: Cortijo, Los Aguilares Pinot Noir 2010,  Ronda, Malaga (eine echte Freude und Überraschung).

Doch schätze ich auch typische Vertreter aus Spanien: Ossian aus Verdejo, As Sortes aus Godello oder Roda aus Tempranillo.

Schiefer Reihburg Blaufränkisch 2007 - wieder ein österreichischer Wein mit großartigen Aromen.

Ich habe auch die Jahrgänge 2003,2004,2005, 2006 probiert, jeder auf seine Art perfekt. Aber 2007 erscheint mir noch kräftiger und ausgewogener als seine Vorgänger - der Reihburg kommt bei mir auf die Liste meiner Lieblingsweine. Aber aus dem Burgenland gefallen mir auch andere Winzer ganz gut.

Nebbiolo ist eine wunderbare Rebe. In Italien wächst sie am besten. Es muss gar nicht immer Barolo sein. Auch Langhe Nebbiolo bringt gute Ergebnisse: zartduftig mit schönen Rosen- und Ledernoten und einer feinen Geschmeidigkeit auf der Zunge; aber 14 % Alkohol ergeben auch eine gewisse Kraft.

Für diesen Langhe Nebbiolo aus dem Weingut Giuseppe Ellena werden die Trauben von dem 0,4 ha großen Weinberg Ascheri bei La Motta verwendet. Bei einem Ertrag von ca. 7.000 kg/ha werden nur 2.600 Flaschen jährlich produziert. Die Traubenlese per Hand beginnt normalerweise Anfang Oktober. Für die Gärung, die 7-10 Tage dauert, werden wilde Naturhefen verwendet, wobei der Hut ständig behutsam mit dem Most vermischt wird. Malo in Edelstahl und weiterer Ausbau für 12 Monate in französischen Barrique. Danach wird der Nebbiolo ungefiltert auf Flaschen gezogen, wo er noch für weitere 3-6 Monate reifen kann. Die Bereitung der Trauben, die von den jüngsten Reben aus dem nur einen Viertel Hektar großen Weingarten "Ascheri" stammen, erfolgte wie bei allen anderen durch spontane Maischegärung, der Ausbau der Weine erfolgte je zur Hälfte im Barrique und Edelstahl.

Barolo ist natürlich das Beste aus der Rebe.

Aber auch einige  Weine aus der Rebsorte Aglianico gehören zu meinen Lieblingen. Sie müssen etwas reifen, damit die Tannine geschmeidig werdren. Besonders gelungen sind sie aus dem Gebiet Taurasi (DOCG).

Ein Verdauungsschnaps, auch Digestif genannt, gehört für mich zum Abschluss eines guten Essens.

Bei einer Hausmesse im Kölner Weinkeller gab es vor Jahren einen Stand der "Distilleria Berta". Ihre Grappe waren köstlich. Aber am meisten hat mich der Brandy "Casalotto", ein 25 jähriger fassgelagerter Brandy, begeistert.

Den besten Whiskey - im Zusammenhang mit Essen - habe ich im "Vendome" von Romana Echensperger erhalten: "Pappy Van Winkle's Family Reserve Bourbon 15 Jahre". Dieser Bourbon war der Hammer.

Biere aus Deutschland, Belgien und der Welt

Auch der Bereich "Bier" verdient Beachtung. Es gibt eine lange Tradition der Herstellung. Besonders einige belgische und deutsche Sorten schmecken mir zur Zeit recht angenehm:

* Marc's Chocolate Bock von Maisel´s ein untergäriges Stout aus Bayreuth

* Chimay Premiere Brune - ein Ale aus der Abtei Notre-Dame

* Steenbrugge Tripel - ein obergäriges Kloster-Bier mit einem sogenannten "Gruut"-Zusatz (Kräuter)

* Chimay Blau - ein weiteres Ale aus der Abtei Notre-Dame

* Progusta - IPA, ein Ale aus Frankfurt aus der Manufactur "BraufactuM"

 

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Kölsch und Brauhäuser

In mehreren Gängen durch die Innenstadt am Mittag bis zum Abend hin auf  eigenen Brauhaus-Wanderungen- ohne Führung - Erfahrungen gesammelt. Es hat viel Spaß gemacht.

Doch auch in anderen Städten und Gemeinden gibt es erwähnesnwerte Gaststätten (mit Kölsch im Ausschank.

Für ein Treffen mit Freunden oder Bekannten gibt es in Köln eine Menge Brauhäuser bzw. Kneipen, die für eine bestimmte Kölschmarke stehen.

Dabei unterscheide ich neben der Vorliebe für ein bestimmtes Bier auch die Atmosphäre des betreffenden Lokals und den Anlass des Besuchs.

Beim Essen kommt für mich in allen entsprechenden Gaststätten nur die „kleine Karte“ infrage: Mettbrötchen, Halver Hahn (Käse und Röggelchen), Strammer Max oder andere rheinische Tapas. Denn es ist mir schleierhaft, warum dort so viele Gäste normale Tellergerichte bestellen (Steak, Geflügel, Gemüse etc.); dafür gehe ich nur in entsprechende Speiselokale. Aber zum Bier sollten die Kleinigkeiten schon vorhanden und ordentlich gemacht sein.

Mit zwei Bekannten habe ich über einen überschaubaren Zeitraum (etwa einen Monat im September 2018) einige Brauhäuser besucht, um zu einer Empfehlung zu kommen.

Ambiente/Atmosphäre/Kölsch

1. Schreckenskammer

Das Brauhaus kommt meinem Gefühl für ein gemütliches Brauhaus am nächsten. Es ist nicht zu groß. Die Köbesse sind noch echte Typen und dabei gar nicht unfreundlich.

 

Nur der Gang zu den Toiletten im Keller ist recht mühsam und die Anlage auch in die Jahre gekommen.

2. Sünner im Walfisch

Hat mir bei meinen Besuchen sehr zugesagt. Das Brauhaus ist nicht zu groß. Die Einrichtung ist gemütlich. Die Bedienungen sind freundlich. Auch die kleinen Happen von der Karte waren recht gut gemacht. Hier konnten wir uns gut unterhalten.

Die Toiletten sind allerdings nur im Obergeschoss.

3. Päffgen (Friesenstraße)

Das Stammhaus hat zwar schon eine größere Platzzahl inklusive einem überdachten Biergarten, aber auch hier kommt Brauhausstimmung auf. An den langen Tischen rücken die Gäste auch zusammen und schaffen so Platz für neue Gäste.

Die Toiletten sind auch wieder im Keller – zu den Zeiten mit viel Publikum sorgen Klofrauen für Sauberkeit.

4. Malzmühle (Mühlen)

Auch hier ist es sehr gemütlich. Die Gaststätte gliedert sich in mehrere Räume. Auch bei Hochbetrieb findet man meist einen Platz.

Die Toiletten sind im Keller – eine Klofrau sorgt für Sauberkeit.

5. Bierhaus am Rhein (Delfter Haus – Päffgen)

Auch dieses Haus ist nicht übermäßig groß. Es gibt einen Außenbereich mit Blick auf den Rhein.

Die Toiletten sind drinnen – natürlich mit Treppensteigen verbunden.

6. Lommerzheim (Deutz – Päffgen)

Als „Lommi“ noch den Betrieb führte, war das Lokal eine Legende. Es war urig dort und Herr Lommerzheim war ein Original. Die Koteletts von Frau Lommerzheim waren ebenfalls großartig.

Nach seinem Tod führt Päffgen das Haus selber weiter.

Die Räume wurden überholt. Es gibt eine schöne Außenanlage – und die Toiletten sind (jetzt) auch modern.

Das Lokal ist jetzt schöner als früher, aber es fehlt natürlich Herr Lommerzheim und seine Gattin. Ich habe die Beiden noch erlebt – jeder Besuch war ein Treffer.

7. Peters Brauhaus

Das kleine Brauhaus ist gemütlich eingerichtet. Unser Köbes war vielleicht der beste der Tour: Konnte viel erzählen und hatte Ahnung von Kölsch.

Die Toiletten sind ebenerdig zu erreichen – eine Klofrau sorgt für Ordnung. Das ist alles perfekt. Nur: für mich ist das Bier nicht ganz so Spitze.

8. Em Scheffge (Reissdorf)

Die Gaststätte hat auch echten Kneipenflair. Für ein schnelles Kölsch bleibt man an der Theke auf dem Hocker sitzen. Wenn man im Severinsviertel ist, sollte man hier einkehren – auch wenn man kein Fan von Reissdorf ist.

9. Em Altertümche (Gaffel)

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In der Nähe von Saturn am Hansaring in der Ritterstraße gelegen. Recht urig in der Einrichtung. Nicht besonders groß. Es gibt Gaffel.

10. Brauhaus Johann Schäfer

Das Haus liegt in der Südstadt in der Elsasstraße. Hier kann man gut essen. Das Kölsch kommt von Gaffel. Aber auch weitere Biere sind im Ausschank.

11. Max Stark (Päffgen)

Die kleine Kneipe ist gemütlich – und hat Päffgen. Was will man mehr?

12.Severin (Dom)

Auch eine gemütliche Kneipe mit Außengelände im Süden der Stadt. Aber es gibt Dom Kölsch. Da muss man durch.

13. Brauhaus Pütz (Mühlen)

Ein größeres Lokal im Bereich des Belgischen Viertels mit Außenbereich. Hier schmeckt das Mühlen Kölsch auch ganz gut.

14. Brauhaus Stüsser (Sion)
 
 
 
Hier gibt es Sion - und das ist schon mal gut. Im Sommer kann man gut draußen sitzen. Auch innen ist es gemütlich.
 

15. Gilden im Zims

Ein großer Außenbereich und viele Räumlichkeiten im Inneren. Besonders die Kellergewölbe sind sehr sehenswert. Toiletten sind auch im Keller – eine Klofrau sorgt für Ordnung. Aber es gibt eben Gilden Kölsch. Nicht schlecht. Aber am Heumarkt liegen auch die Malzmühle oder ein paar Schritte weiter Sünner im Walfisch oder Päffgen im Delfter Haus am Rhein. Da schmecken mir die Biere besser.

16. Sion Brauhaus

Ein recht großes Haus. Es gibt mehrere Räume und einen Außenbereich. Das wirkt auf mich etwas unpersönlich. Das Bier schmeckt aber. Und im Keller ist eine sehr saubere Toilettenanlage.

17. Em Kölsche Boor

Das alte Brauhaus liegt hinter dem Eigelsteintor. Imposantes Haus, aber sehr groß im Inneren - es gibt Mühlen Kölsch.

18. Pfaffen am Heumarkt

Das Haus ist durchaus ordentlich eingerichtet, etwas verwinkelt im Inneren für meinen Geschmack. Und das Bier (kein Kölsch, aber helles Ober) sagt mir weniger zu.

19. Bierhaus en d´r Salzgass (Päffgen)

Eine relativ große Kneipe und daher schnell laut bei vielen Gästen. Aber es gibt Päffgen.

20. Gaffel am Dom

Ein sehr großes Haus. Die Lautstärke ist bei vielen Gästen recht groß. Mit dem Köbes kommt so schnell kein Gespräch auf, weil er eher wie am Fließband mit der Kölsch-Kranz umher rennen muss. Aber es gibt das gute Gaffel Kölsch.

Die Toiletten sind auf einer Halbetage. Wenn man weit davon entfernt einen Platz hat, sollte man sich gut die Wege merken, um wieder zurückzukommen.

21. Früh am Dom

Ein sehr großes verwinkeltes Haus mit vielen Räumen auf mehreren Ebenen – auch ein Außenbereich ist vorhanden.

Hier haben die Köbesse auch viel zu tun, denn der Laden brummt. Es ist sicher das bekannteste Brauhaus und direkt am Dom. Alle Touristen kommen wohl hier einmal vorbei.

Das Getümmel ist mir zu viel, obwohl das Haus wirklich schon Ecken und tolle Einrichtungsstücke hat.

Und Früh Kölsch ist einfach nicht mein Ding. Bei großem Durst schmeckt es aber ganz gut. Eine Brauhaustour sollte man daher hier anfangen.

22. Brauhaus am Bock

Die Gaststätte liegt in Bergisch Gladbach, recht zentral neben der Kirche St. Laurentius am Marktplatz.

Es gibt einen Mittagstisch in der Woche und eine umfangreiche Speisekarte. Frisch vom Fass kommt hier Gaffel.

23. Brauhaus Milano

Das Lokal liegt direkt am Bahnhof Köln Mülheim. Es gibt einen Mittagstisch und eine recht umfangreiche Karte (auch italienische Gerichte). Das besondere: Hier gibt es Gaffel und Gilden frisch vom Fass. Gilden Kölsch kam ja früher aus Mülheim.

24. Zum weißen Pferdchen

Das Gasthaus liegt in Bergisch Gladbach Hand. Hier gibt es viele kölsche Gerichte und Sion Kölsch.

25. Brauhaus Schlebusch

Mitten in Leverkusen Schlebusch liegt dieses alte Brauhaus. Viele Jahre gab es hier Dom Kölsch. Doch seit einger Zeit wird hier - man höre und staune - exklusiv Schreckenskammer frisch vom Fass ausgeschenkt. Das finde ich großartig.

26. Brauhaus Dellbrück

An der Hauptstraße in Köln Dellbrück (in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle) liegt dieses gemütliche Brauhaus. Hier gibt es Gaffel Kölsch vom Fass.

27. Gaststätte Centrale

In diesem Haus finden viele Feiern statt. Die Küche ist bürgerlich ausgerichtet. Vom Fass kommt Sion Kölsch.

Die Lage ist zentral in Wermelskirchen im Bergischen Land.

 

28. Weinhaus Vogel am Eigelstein

In diesem Gasthaus gibt es Gaffel Kölsch, ein eigenes Bier und weitere Biere vom Fass.

 

29. Postillon, Bergisch Gladbach

 

Neben Gaffel Kölsch gibt es hier auch gelegentlich Konzerte von Musikgruppen.

 

 

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Kölsch vom Fass

Es geht hier nur um Kölsch, das aus einem Fass in der Gaststätte – am besten ohne Leitungen und Kohlensäure, frisch gezapft wurde. Also nicht Flaschenware.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Marken, die etwas herber sind grundsätzlich lieber trinke. Kölsch ist ein helles obergäriges leicht bitteres Bier. Es soll eine deutliche Hopfennote haben und nicht zu viel Malzgeschmack aufweisen.

1. Gaffel

Da es für mich die meisten herben Noten hat und harmonisch wirkt, probiere ich es immer wieder gerne. Früher wurde am Eigelstein gebraut, jetzt in Porz.

Im Glas bildet sich ein schönen Schaum, der auch etwas hält (Kölsch wird frisch getrunken und in 0,2 l – Gläsern (die Stange) angeboten. Da ist keine cremige Schaumkrone nötig). Im Antrunk finde ich sogar leichte Süße, aber dann setzt sich die herbere Note durch. Der Abgang ist nicht lang, es bleiben die Töne von feiner Bitterkeit übrig.

2. Sünner

Auch Sünner weist Herbe und Struktur auf und ist für mich ein feines Kölsch. Ich habe es selten in einer Gaststätte probiert, wo es gut läuft. Im Glas bildet sich angemessener Schaum, der auch kurz hält. Der erste Schluck zeigt direkt herbe Noten. In der Nase kommen frische Töne an. Der Abgang zeigt einen ausgewogenen Hopfengeschmack. Süße ist wenig im Spiel.

Leider wurde die Rezeptur für Sünner geändert. Die Brauerei gehört nun zur "Mühlen-Gruppe". Das Bier hat jetzt kaum noch herbe Noten. Vorher habe ich es lieber getrunken.

3. Schreckenskammer

Das Kölsch ist sicher nicht herb, aber es schmeckt mir. Dabei wurde es nach dem 2. Weltkrieg nie mehr selbst gebraut. Die Lohnsudbetriebe wechseln dabei sogar, aber das Familienrezept blieb. Zuerst wurde es bei Giesler in Brühl gebraut. Dann kam es zu Dom und Zunft und jetzt sogar bei Früh.

Es hat etwas mehr Alkohol als üblich und bekommt keine Nachgärung, um mehr Kohlensäure zu bekommen. Die Farbe ist gold-gelb, frischer Geruch, beim Antrunk etwas süß, später leicht bitter, Schaum fällt schnell zusammen, kurzer Abgang: insgesamt rund und zugänglich.

4. Päffgen

Päffgen ist ein sehr solides Bier. Es gibt es nur im Fass. Die Familie braut noch am Stammhaus in der Friesenstraße. Sie behaupten selber, dass ihr Bier nicht immer gleich schmeckt, aber immer gut.

Die Gläser haben keinen Reklameaufdruck. Es sind einfache klare Stangen. Der Schaum ist mittelhoch. Das Aroma ist mild-würzig. Ein aromatisches Kölsch, recht mild aber nicht süßlich und einfach süffig.

Auch die Gasthäuser, die Päffgen im Ausschank haben, sind durch die Bank zu empfehlen.

5. Sion

Hans Sion gilt als Vater des Nachkriegskölsch. Damals waren die kleinen Brauereien in Köln fast alle durch Bomben zerstört worden und die Großen Pils- und Exporthersteller konnten auch in Köln den Markt erobern. Sion erkannte, dass die kölschen Brauer mit ihrem eigenen obergärigen Bier dagegen halten mussten, um sich in Geschäft zu halten. Und es hat geklappt: Kölsch wurde wieder die Nummer eins im Köln-Bonner-Bereich.

Auch Sion braute nicht mehr selber. Heute gehört die Marke sogar zum großen Radeberger-Konzern (Oetker).

Im Glas ist schöner Schaum, der auch etwas länger hält, frischer Geruch, angenehm bitter, kaum süß, mittlerer Abgang.

6. Mühlen

Das Bier aus der Malzmühle ist sicher auch alles andere als herb. Aber es in sich stimmig und schmeckt mir daher. Das kleine Brauhaus am Heumarkt gefällt mir auch gut. Im Glas kommt etwas Schaum auf, der aber nicht lange hält. Der Geruch ist frisch, der Geschmack pikant ohne viele Bitternoten, die leichte Süße ist gut eingebunden; bei einem Besuch merkte ich saure Akzente, die unharmonisch wirkten; beim nächsten Besuch schmeckte das Bier wieder angenehm.

7. Peters

Ursprünglich aus Monheim. Aus Traditionsgründen durften sie auch nach der Kölsch-Konvention (Kölsch muss in Köln gebraut sein) ihr Bier Kölsch nennen.

Aber in der Zwischenzeit gehören zum „Haus Kölscher Brautradition" und sind Teil von der Radeberger Gruppe, die wiederum zum Oetker-Konzern gehört. Gebraut wird das Bier in Köln-Mülheim bei Gilden (genau wie Sion, Sester, Peters, Dom, Küppers etc.).

Im Glas steht der Schaum sehr kurz. In der Nase bemerke ich frische malzige Noten. Der erste Schluck war gefällig, aber ohne besondere Note. Da fehlte mir etwas Charakter. Aber insgesamt war das Kölsch süffig mit entfernt herben Tönen.

8. Gilden

Das Bier wurde schon immer in Mülheim gebraut. Heute ist es neben Sion die Premium-Marke vom Haus Kölscher Brautradition.

Im Glas war deutlich Schaum, der aber schnell vergeht. Der erste Schluck war ausgeglichen in herb und süß. Aber die Aromen sind sehr zurückhaltend. Im Abgang auch mild.

9. Reissdorf

Reissdorf ist der Marktführer in Köln. In der Innenstadt haben sie weniger Gaststätten, aber im Severinsviertel sind sie zu Hause.

Im Glas bildete sich frischer feiner Schaum, der sich schnell abbaute. Der Geruch ist frisch, aber auch eher unauffällig. Keine besondere Süße oder herbe Töne. Etwas langweilig, aber durchaus süffig.

10. Dom

Dom Kölsch war lange Zeit sehr geschickt im Marketing. Im Ausland und in der gehobenen Gastronomie in Deutschland war – wenn überhaupt – oft Dom zu bekommen. Aber geschmeckt hat es mir nie. Die Etikett-Farbe war grün. Seit der Übernahme durch das Haus Kölscher Brautradition wechselte man zu „rot“ - vielleicht soll es an Früh erinnern. Ob die Rezeptur auch verändert wurde weiß ich nicht, aber es schmeckte mir beim Besuch im Brauhaus etwas besser als früher.

Im Mund zeigen sich keine besonderen Noten (etwas Süße und mehr herbe Noten, beim Abgang zeigen sich insgesamt etwas fremde, ungewohnte Hopfentöne. Diese leichte Eigenwilligkeit macht es weniger süffig als Früh oder Reissdorf zum Beispiel.

11. Früh

Früh und Gaffel sind etwas gleich stark in Köln vertreten und bilden damit Platz zwei und drei in der Menge beim Ausstoß. Gaffel ist meine Nummer eins und Früh schmeckt mir nur, wenn ich viel Durst habe und vorher kein anderes Kölsch probiert habe.

Im Glas steht Schaum, der schnell zerfällt. Der Antrunk zeigt weder Süße noch herbe Akzente. Weitere Schlucke zeigen keine Tiefe aber auch nichts Störendes. Im Abgang finde ich kaum Nachhall von Kölsch-Noten. Der Geschmack ist schnell weg – was bleibt? - Nichts. Also noch ein Glas, oder doch nicht?

12. Pfaffen

Früher verkauften die Brüder Päffgen in ihren Gaststätten nur Päffgen Kölsch (es waren anfangs nur drei Häuser: Friesenstraße, Heumarkt und Lommerzheim in Deutz).

Aber es gab Streit Max kündigte den Vertrag und sein Sohn braute ein eigenes Bier in Lohmar. Damit durfte es nicht Kölsch heißen. Selbst über den Namen gab es Diskussionen. Schließlich hieß es Original Pfaffen Bier. Als Antwort gründete der Bruder direkt neben dem Haus einen Ausschank mit Päffgen Kölsch ( Bierhaus en d´r Salzgass).

Im Geschmack erinnert es mich etwas an ein Craft-beer. Es ist obergärig und hell, aber es schmeckt irgendwie auch säuerlich. Bei den ersten Schlucken finde ich leicht herbe und würzige Noten, auch etwas Süße. Aber dann stören mich die sauren Töne mehr als die Freude an den anderen Aromen.

13. Hellers

1978 übernimmt Hubert Heller die Räumlichkeiten an der Roonstraße und baut das Erdgeschoss zur Gaststätte aus. 1991 wird dann das Brauhaus Hellers eröffnet.- Heute hat es sogar ein Bio-Siegel.

Es werden auch weitere Bierarten gebraut.

14. Böll

Obwohl das Bier alle Voraussetzungen für den Namen Kölsch erfüllt, wird es nicht so genannt. Man kann es in der Nähe vom Chlodwigplatz trinken.

Böll Bier ist keine Hommage an den berühmten Kölner und Nobelpreisträger Heinrich Böll, obwohl ein Mitgesellschafter ein Neffe vom Schriftsteller ist.

15. Schmitz

Das Lokal „Salon Schmitz“ auf der Aachener Straße lässt sich sein eigenes Bier brauen. Hergestellt wird Schmitz Kölsch, wie die meisten kleinen oder exotischen Kölschmarken, bei der Brauerei Sünner in Kalk.

16 Zunft

Wiehl im Oberbergischen Kreis ist der am weitesten von Köln entfernte Ort, an dem Kölsch gebraut werden darf. Zunft Kölsch wird in Bielstein gebraut.

Die Brauerei stellt auch im Lohnsud Bier her.

17. Bischoff

1961 richtete Dr. Bischoff in Brühl eine kleine Brauerei ein und braute das erste Bischoff Kölsch. Zu diesem Zeitpunkt war die Bischoff’sche Brauerei die einzige im Kreis, in der nur obergäriges Bier gebraut wurde. Damit hatte das Bier eine Traditionder und durfte den Titel Kölsch führen weiter führen.

Giesler Kölsch wurde auch in Brühl hergestellt und konnte auch den Namen weiter führen. Doch dieses Bier wird nicht mehr hergestellt.

18. Helios

2001 eröffnete in Köln-Ehrenfeld die Hausbrauerei „Braustelle“. Hier werden verschiedene Biersorten gebraut.

Das helle obergärige Helios ist eigentlich gar kein Kölsch, da es unfiltriert (also trüb) ist. Laut der Kölsch-Konvention muss ein Kölsch aber blank, d.h. filtriert sein. Manchmal wird zwar von Helios Kölsch gesprochen, auf den Stangen steht allerdings nur "Helios hell und obergärig.

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Weitere Hinweise auf Essen und Trinken bei ->  https://www.facebook.com/kgsbus/


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